Babypflege leicht gemacht: Meist ist weniger mehr

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    Waschen? Erstmal nicht.

    Babys müssen nicht gebadet werden. Zumindest nicht so oft. Gleich nach der Geburt ist das Baby normalerweise noch mit Käseschmiere (Vernix caesosa) bedeckt. Die weiße Schicht erfüllt wichtige Funktionen vor und nach der Geburt. So schützt sie im Mutterleib die Haut vor Aufweichung durch das Fruchtwasser. Nach der Geburt beugt die Vernix dem Austrocknen der Haut vor und hilft, den Wärmeverlust über die Haut zu mindern. Gleichzeitig schützt sie die Haut vor Erregern, die eine Hautinfektion auslösen können. Daher lassen Hebammen die Käseschmiere nach der Geburt immer auf der Haut und schrubben diesen wertvollen Schutz nicht ab.

    Baden sollte man ein Baby zum Schutz der empfindsamen Haut nicht zu häufig. Es reicht vollkommen aus in erster Linie nur da zu waschen, wo es eben gerade etwas schmuddeliger ist. Das Gesicht kann nach dem Trinken beispielsweise milchverschmiert sein und häufig laufen Milchreste hinter die Ohren. Am wichtigsten ist es deshalb, die Hautfalten zu beobachten und trocken zu halten. Diese bitte nicht mit Feuchttüchern reinigen, sondern lieber mit lauwarmen Wasser und etwas milder Babyseife. Und natürlich muss der Intimbereich gepflegt werden.

    Wenn der Windelbereich auffallend rot leuchtet

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Nicht jedes Kind verträgt jede Windel. Das ist ganz normal. Die Windelhersteller füllen schon lange kein Papiervlies mehr in die Windel, sondern sogenannte Superabsorber. Das sind Kunststoffe, die extrem viel Feuchtigkeit aufnehmen können. Wenn Dein Baby einen roten Po hat oder im Schritt empfindlich reagiert, ist die Haut gereizt. Jetzt ist vorsichtige Pflege das Beste:

    • Bitte keine Feuchttücher verwenden, die enthalten oft Alkohol und Tenside.

    • Lieber mit lauwarmem Wasser und einem sauberen Waschlappen reinigen.

    • Im Zweifelsfall das Kind mit bloßem Po strampeln lassen. Wenn die Haut öfters an der Luft trocknen kann, erholt sie sich schneller.

    • Die Verwendung von Ölen oder Wundschutzcremes sollte individuell entschieden werden. Es muss unterschieden werden, um welche Art des Wundsein es sich handelt. Ein Windelsoor muss anders behandelt werden, als das leichte Wundsein.

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    Stoffwindeln

    Es gibt Babys, die behalten nur bei den Windeln einer bestimmten Marke einen gesunden Po. Andere brauchen den ständigen Wechsel und entwickeln bei jeder Windelmarke nach jeweils einer Woche eine Windeldermatitis. Andere Kinder vertragen die Einwegwindeln überhaupt nicht. Es gibt im Biomarkt Windeln aus Recyclingpapier, die viele Kinder mit Hautproblemen doch ganz gut verwenden können. Außerdem gibt es immer noch die Möglichkeit, mit Stoff zu wickeln. Das ist dank Windelservice, Kalifornischer Windel und ganzen Systemen von Stoffwindeln bei weitem nicht mehr so ein Drama wie noch vor dreißig Jahren. Und wenn man wirklich mal unterwegs ist, darf es dann auch ausnahmsweise die Einwegwindel mit den Feuchttüchern sein.

    Auf die Qualität achten

    Ganz egal, ob es um Feuchttücher, Babyöl, Baby Wundschutzcreme oder Badezusätze geht: Achte bitte auf die Qualität der Produkte. Es muss nicht alles "Bio" sein. Es sollten aber keine Produkte auf Mineralölbasis dabei sein. Außerdem gibt es einige ätherische Öle, die Babys eher nicht so gut vertragen und auf die Du dann auch verzichten solltest. Wenn Du Dein Baby waschen willst, ist Minimalismus angesagt. Seifen, Duschgels, Shampoo und andere Pflegemittel braucht kein Kind. Es reicht wirklich aus, wenn Du handwarmes Wasser, einen weichen Waschlappen und ein warmes, weiches Handtuch bereit hältst. Und täglich musst Du Dein Baby auch nicht waschen, so schmutzig sind Neugeborene noch nicht.

    Manchmal sind Kinder nicht ganz so rosig

    Man stellt sich die Haut von Neugeborenen immer so sauber, rosig und rein vor. Dabei sind die meisten gar nicht so glatthäutig. Die Hormonumstellung nach der Geburt können bei vielen Babys für Neugeborenenakne sorgen. Allerdings verschwinden die Pickelchen in der Regel von alleine wieder. Es ist also auch dann keine besondere Pflege erforderlich. Das gleiche gilt auch bei leichten Ausprägungen von Milchschorf.

    Wenn Du unsicher bist, ob die Haut Deines Babys wirklich in Ordnung ist, ruf uns einfach an. Unsere Hebammen stehen Dir für alle Fragen zur Verfügung und verweisen Dich im Ernstfall sofort an die zuständigen Kinderärzte. Und natürlich wissen wir auch das ein oder andere Geheimrezept für zarte, gesunde Babyhaut!

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