Nach der Geburt
Die Geburt ist geschafft, alle sind erstmal erschöpft von den kräftigen Wogen der Geburt und es beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Je nach dem wie lange und anstrengend die Geburt war, sehnst Du Dich bestimmt nach Ruhe und Entspannung und wahrscheinlich freust Du Dich auch auf die erste Zeit gemeinsam zu Hause. Aber wie ist das mit Ruhe und Entspannung im Wochenbett? Hat das Wochenbett viel mit Faulenzen und Schlafen zu tun?
Was ist eigentlich das Wochenbett?
Laut Definition beginnt das Wochenbett (Puerperium) mit der Geburt des Mutterkuchens (Plazenta) und endet mit der Rückbildung der körperlichen Veränderungen bei der Mutter, die durch Schwangerschaft und Geburt bedingt sind. Das sind ca. 6 bis 8 Wochen nach der Geburt. Es gibt die Unterteilung in Früh- und Spätwochenbett. Das Frühwochenbett, bis zum 10. Tag nach der Geburt, dient den ersten Heilungsprozessen nach der Geburt, der Rückbildung der Gebärmutter bis hin zur ursprünglichen Größe, und dem Ingangkommen der Milchbildung. Gerade in dieser Anfangszeit solltest Du jegliche Störfaktoren vermeiden und Dir Ruhe gönnen.
Was passiert alles in dieser Zeit?
Das Wochenbett ist nicht nur eine wichtige Zeit zur körperlichen Regeneration und Anpassung, sondern auch eine Phase, um sich kennenzulernen und anzunähern. Dein Kind ist nun ein neues Familienmitglied mit einem eigenen Charakter und Vorlieben. Vielleicht bist Du überrascht darüber, dass Dein Baby bereits seinen eigenen Kopf hat.
Ein weiterer Aspekt des Wochenbettes besteht auch darin, die neue Familie zu bilden. Jede Person innerhalb der Familie hat nun eine neue Rolle: Aus Partnern werden Eltern und aus Einzelkindern werden Geschwister. Auch dies gilt es zunächst anzuerkennen, zu erproben und zu festigen. Nicht nur für Dich und Dein Neugeborenes, sondern für jede Person in Deiner Familie beginnt ein neuer Lebensabschnitt.
Wie bereite ich das Wochenbett vor?
Die körperlichen und seelischen Anpassungsprozesse Deines Kindes schlafen nicht: Im Gegenteil, gerade nachts kommen viele Funktionen in Gang, die für Unruhe sorgen können. Aus diesen Gründen solltet Ihr Euch als Eltern schon vorher überlegen, welche alltäglichen Dinge im Wochenbett wirklich wichtig sind und welche Ihr Euch sparen könnt.
Checkliste für die Zeit nach der Geburt
Um diese Zeit so stressfrei wie möglich gestalten zu können, haben wir Dir eine Checkliste erstellt, die Du Schritt für Schritt durchgehen und abhaken kannst – so bleibt sicher nichts vergessen und Du kannst Dich auf die wichtigen Dinge im Wochenbett konzentrieren.
Wir wünschen Dir und Deiner neuen Familie ein wunderbares Wochenbett.
Dein Team von Kinderheldin
Vorbereitungen für die erste Zeit zu Hause
Vorkochen, Essensvorräte anlegen
Eltern, Schwiegereltern und Freunde darauf vorbereiten, dass Du Ruhe im Wochenbett brauchst und Du deshalb nur kurze Besuche möchtest.
Frage Dich, was andere für Dich tun können!
Hilfe für Haushalt, Einkaufen, Kochen organisieren (Eltern, Freunde, Nachbarn)
Ggf. Betreuung für ältere Geschwisterkinder organisieren
Statt sich viele materielle Geschenke machen zu lassen, lasse Dir Hilfe schenken: z.B. Gutscheine für eine Putzhilfe, für Lieferdienste oder ähnliches.
Auch eine Stunde Auszeit, um mal in Ruhe duschen oder schlafen zu können, ist ein tolles Geschenk.
Denk einfach darüber nach, was Dir persönlich Entlastung schaffen würde.
Was brauchst Du spezielles für Dich?
Für Dich:
Vlieswindeln
Einmalhöschen
Wenn Du stillst:
3 Still-BHs
Stilleinlagen
Evtl. Oberteile zum Knöpfen, um immer gut stillen zu können, z.B. alte Oberhemden
Brustwarzensalbe, kühlende Kompressen für Brustwarzen
Evtl. Stillkissen
Was braucht Dein Kind?
Kleidung – aus Baumwolle oder Wolle-Seide:
4-6 Bodys mit langem Arm (Gr. 56)
4-6 Oberteile (Gr. 56) – Baby-Langarmshirts oder Pullover mit großer Öffnung am Hals
4 Strampler (Gr. 56) oder auch elastische Hosen mit Bein
2 – 3 Strumpfhosen aus Schur- oder Baumwolle
2-3 Paar Söckchen, gern aus Wolle
3 einteilige Schlafanzüge, besonders praktisch sind sie mit Wickelklappe
1 leichtes Mützchen aus Wolle-Seide oder Baumwolle
1 Kapuzenjacke + Fäustlinge oder Jacke mit umklappbaren Bündchen
1 Overall, je nach Jahreszeit sinnvoll aus Wolle oder Baumwollfleece
1 Mütze aus Baumwolle für draußen oder gestrickt aus Wolle
10 Spucktücher
Schlafen:
Beistellbett oder Babybett
Neue Matratze (keine Gebrauchte nutzen)
Nässeschutz, atmungsaktiv für die Matratze
2 Spannbetttücher
1 Babyschlafsack
Babywolldecke zum Zudecken und Pucken, am Besten aus Schurwolle
Babypflege:
Wickeltisch mit gepolsterter Auflage
Gut verschließbarer Windeleimer (evtl. Treteimer)
Windeln
Schüssel und Thermoskanne für warmes Wasser am Wickeltisch
Evtl. Wattepads
Waschlappen
1 Badetuch, gerne mit Kapuze
Evtl. Badewanne oder Badeeimer
Badethermometer
Fieberthermometer mit flexibler Spitze (für den Popo)
Evtl. eine Wärmelampe, Heizstrahler
Evtl. Babybürste oder Kamm aus Naturmaterial
Für unterwegs:
Tragetuch
Rucksack oder Tasche mit Wickelausrüstung für unterwegs (Wickeltasche), mit Öltüchern
Evtl. Autositz
Evtl. Kinderwagen mit Regenschutz plus Fußsack (je nach Jahreszeit)